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ARCHIV

Hier können Sie die archivierten Mitteilungen über den
Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e. V. lesen.

18.11.2024

 

Ehrung der berühmten Nordhäuser Persönlichkeit Friedrich August Wolf

 

Anlässlich des 200. Todestages Friedrich August Wolfs fanden sich am 8. August 2024 einige Engagierte und Interessierte in Nordhausen zusammen, um seiner Person zu gedenken.
 

Die Einweihung einer Gedenktafel (Foto) wurde flankiert von einer Führung durch die von Heidelore Kneffel kuratierte Kabinettausstellung zu Ehren Wolfs in der Stadtbibliothek (Foto) und von einem Festvortrag von einem renommierten Hallenser Professor im ansehnlichen Ratskeller im Beisein von ca. dreißig interessierten Zuhörern.

Voller Stolz würdigen (von links nach rechts) Heidelore Kneffel, OB Kai Buchmann, WBG-Prokurist Herr Ose, Hans-Jürgen Grönke die Wolf-Gedenktafel in der Wolfstraße Nr. 7. Dank Frau Kneffels Aufbietung, posierte Wolf (Gerahmtes Portrait) gemeinsam mit seinen nordhäusischen Verehrern. (Foto: Jessica Müller)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besichtigung der Kabinettausstellung im Bürgerhaus / Stadtbibliothek "Rudolf Hagelstange" Nordhausen durch (von links nach rechts) Dr. Wolfram Theilemann, den Gastreferenten Prof. Michael Hillgruber und der Kuratorin Heidelore Kneffel. (Foto: Jessica Müller)

Was zeichnet Wolf aus?


Wolf ist ein prominenter Altphilologe, Pädagoge, Freimaurer und Mitbegründer der modernen Altertumswissenschaft.


Seine Lehrtätigkeit im höheren Bildungswesen in Halle und Berlin umfasst »beinahe die ganze Alterthumswissenschaft, [er] behandelte fast alle namhaften griechischen und lateinischen Dichter und Prosaiker, [...]; dazu kam meist Literaturgeschichte, aber auch politische Geschichte, Chronologie und Alterthümer, ferner bisweilen Mythologie und Numismatik. « (Allgemeine Deutsche Biographie, 1898).


Es gibt zahlreiche biographische Skizzierungen zu seiner Person, nicht zuletzt von ihm selbst, die er ein Jahr vor seinem Ableben auf Latein verfasste (Wilhelm Körte, Essen 1833). Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein empfiehlt allemal das im Jahre 2009 vom Stadtarchiv Nordhausen herausgegebene Werk „Nordhäuser Persönlichkeiten aus elf Jahrhunderten“, welches einen gelungenen, vom NGAV-Vorstandsvorsitzenden Hans-Jürgen Grönke verfassten Beitrag über Wolf enthält.
 

Einen besonders lebendigen Eindruck von Wolfs gleichwohl herausragendem wie herausforderndem Persönlichkeitsformat gewinnen wir aus seinem authentischen Austausch mit zwei prominenten Gelehrten: mit seinem ehemaligen Göttinger Professor, dem Mitbegründer des Faches Archäologie, Christian Gottlob Heyne, und mit seinem Freund, dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Freilich können die Perspektiven in diesem Beitrag nur angerissen werden.
 

Wolf – Ein talentierter Wissenschaftler und temperamentvoller Kritiker!
 

Heinz-Günther Nesselrath, Professor für Klassische Philologie an der Universität Göttingen, identifizierte Wolfs Kontrahenten im Zusammenhang mit Wolfs bis dato bestehender herausragender Stellung als Altphilologe: »Zum Osterfest des Jahres 1795 erschien die Schrift, die bis heute als die eigentliche Initialzündung der „Homerischen Frage“ gilt, die bis in die Gegenwart die Klassische Philologie nicht mehr losgelassen hat: die Prolegomena ad Homerum von Friedrich August Wolf (1759-1824). In Wolfs eigener Zeit lässt sich als sein wichtigster Diskussionspartner – und zugleich wichtigster Gegenpart – sicherlich Christian Gottlob Heyne ansehen. « (Berlin, 2014).


Das kritische Feedback auf Wolfs Schrift von 1795 in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen von dem Herausgeber Christian Gottlob Heyne soll den legendären, nicht nur fachlichen, sondern auch persönlichen Streit zwischen dem Göttinger Professor und seinem ehemaligen Studenten Wolf entfacht haben. Wolf behauptete sogar in seinen Briefen, Heyne habe schon immer etwas gegen ihn gehabt und Heyne würde ihn sogar plagiieren. Heyne reagierte schließlich 1797 auf Wolfs verschärften, gereizten und beleidigenden Ton, indem er anstatt weiterhin mit ihm zu korrespondieren, er es vorzog, seine erhaltenen fünf Briefe von Wolf noch im Jahr 1795 zu publizieren. So ließ Heyne die Zeitgenossen an den persönlichen Angriffen auf ihn teilhaben.
 

Deutlich entspannter verlief hingegen der langjährige Austausch zwischen Wolf und Goethe.

Wolf - Ein treuer, aber herausfordernder Freund Goethes


Michael Hillgruber, Professor für Klassische Philologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, beehrte uns Nordhäuser am 8.8.24 nicht nur mit seiner bloßen Anwesenheit, als Oberbürgermeister Kai Buchmann und der Vorsitzende des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins Hans-Jürgen Grönke die Gedenktafel zu Ehren Wolfs enthüllten. Auf Einladung des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden und Leiter des Stadtarchivs Nordhausen, Dr. Wolfram Theilemann, hielt Hillgruber im Anschluss zur großen Freude der Nordhäuser einen überaus gelungenen Festvortrag »Zur Freundschaft Friedrich August Wolfs mit Johann Wolfgang von Goethe« (Foto).

​Professor Dr. Michael Hillgruber referiert im Ratskeller. (Foto: Jessica Müller)

​Anhand von Briefen rekonstruierte Hillgruber das überwiegend freundschaftliche Verhältnis der beiden Gelehrten. Natürlich beschäftige Goethe insbesondere Wolfs Stellung zur „Homerischen Frage“. Zeitlebens schwenkte Goethe bei der Beurteilung der Wolfschen Theorien hin und her. Ebenso anspruchsvoll wie Wolfs philologische Untersuchungen empfand Goethe auch dessen Gesellschaft. Ein Tag mit Wolf sei wie ein »ganzes Jahr gründlicher Belehrung« (Tag- und Jahresheften, 1802).
 

Mehrfach bat Goethe ihn um fachlichen Rat und gastierte bei ihm. Doch nach der Schließung der Hallenser Universität im Auftrag Napoleons 1806 gelangte Wolf in eine Daseinskrise, durch die ihn der »wohlthätige Geist« von Goethe mittels freundschaftlichen Rates, seine überragenden Lehrinhalte zu Papier zu bringen, hindurchgeleitete (Wolfs Widmungstext, 1807; Brief an Goethe vom 14. Nov. 1806; Brief an Wolf vom 28. Nov. 1806).


Obwohl ihr Kontakt nie abbrach, distanzierte Goethe sich jedoch von dem zunehmend frustrierter und schwermütiger gewordenen Wolf.

 

Worin besteht die biographische Verknüpfung Wolfs mit Nordhausen?


Mit dem Umzug im Jahre 1767 von seinem Geburtsort Hainrode in die reichsfreie Republik (Reichsstadt) Nordhausen begann ein neuer Abschnitt im Leben des erst achtjährigen Friedrich August Wolfs. Am humanstischen Gymnasium in Nordhausen erhielt Wolf seine schulische Ausbildung. Sein Antikenverständis wurde dort aufgebaut. In den nächsten 10 Jahren entfaltete Wolf sein Bildungstalent in der alten Republik mithilfe von exzellenten Lehrern, autodidaktischer Aneignung und besonders mithilfe von vielzähligen Büchern.
 

Aber nicht bloß die guten Lehrer förderten den jungen, begabten Primaner. Er erhielt vom Stadtrat der Republik ein volles Studienstipendium, ohne welches er nicht an der Georgia Augusta in Göttingen, einer der besten Universitäten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, hätte studieren können. Am 8. April 1777 schrieb er sich als einer der ersten Studenten an der Universität zu Göttingen ausschließlich im Fach Philologie ein. Die Förderung des Talents des jungen Altertumskundlers durch finanzielle Unterstützung von Nordhausen ermöglichte es ihm, seiner Leidenschaft folgen und sich voll und ganz auf die Philologie konzentrieren zu können.
 

Eines ist gewiss: ohne die Ausbildung in der Republik Nordhausen und ohne das Stipendium wäre sein Werdegang anders verlaufen. Er selbst resümierte, wie dankbar er für seine gute Ausbildung in der damaligen reichsfreien Republik sei (Körte, Essen 1833).
 

2024 – Das Jahr der Ehrung Wolfs in Nordhausen
 

Auf die Anfrage der engagierten Heimatforscherin Heidelore Kneffel, dem berühmten Wolf anlässlich seines 200. Todestages eine Gedenktafel zu widmen, reagierte der Vorstand des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins selbstverständlich umgehend. Der Verein unterstützte die Idee und leitete alles Nötige zur Realisierung der Tafel in die Wege. Der engagierte Steinmetzmeister Jan Fehling erhielt den Auftrag, die würdigenden Zeilen in Stein zu meißeln. Mit Unterstützung des Hauseigentürmers, der Wohnungsbaugenossenschaft (WBG Südharz), wurde am Haus in der Wolfstraße Nr. 7 die quadratische Gedenktafel angebracht. Als Vertreter der WBG wohnte der WBG-Prokurist Herr Ose, Leiter der Abteilung Instandhaltung/Objektmanagement, der Einweihung bei.
 

Zu Ehren Wolfs ist schon seit langer Zeit die Straße, in der sein Elternhaus bis zur Bombardierung Nordhausens 1945 stand, nach ihm benannt. Nun ergänzt die geschmackvolle Gedenktafel die dortige Erinnerung an ihn.
 

Die Stadt und ihre Vertreter, ihr Geschichtsverein und ihre Bürgerschaft sind stolz auf die berühmte Nordhäuser Persönlichkeit Friedrich August Wolf.
 

Jessica Sophie Müller (Autor des Beitrages)

 

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30.10.2024

35 Jahre friedliche Revolution und Grenzöffnung

Am Dienstag, 5. November 2024, führt die Hochschule Nordhausen um 18:00 Uhr im Hörssal 1 im Haus 19 der Hochschule eine Veranstaltung anlässlich 35 Jahre friedliche Revolution und Grenzöffnung durch. Neben einem Kurzfilm/Fotovortrag berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die 1989/90 bewusst (ggf. in einer besonderen Rolle) erlebt haben und ihre persönlichen Erfahrungen öffentlich teilen und ggf. diskutieren möchten.

Der EIntritt ist frei.

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02.10.2024

Reise nach Charleville-Mézières

Mit einer Reise im November nach Charleville-Mézières soll interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, die französische Partnerstadt kennen zu lernen und mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen.

 

Die Bürgerinnen und Bürger beider Städte werden vom 7. bis 10. November 2024 vor Ort ein Begegnungsprogramm mit gemeinsamen Austauschen absolvieren, an der Vernissage der Kunstausstellung „Das Ende der Neuzeit“ des Nordhäuser Malers Jürgen Rennebach in der Galerie Lebon in Charleville-Mézières teilnehmen sowie im Rahmen eines Tagesausflugs nach Reims die Abtei St. Remi besuchen, die letzte Ruhestätte von Gerberga, Herzogin von Lothringen und Königin von Frankreich sowie Tochter des deutschen Königs Heinrich I. und dessen Gemahlin Mathilde.

 

Die Teilnehmerzahl ist auf 14 Erwachsene im Alter ab 30 Jahren und wohnhaft in Nordhausen bzw. den Ortsteilen begrenzt.

 

Interessierte an der aktiven Fortführung und Unterstützung der Städtepartnerschaft finden alle Informationen hier: https://www.nordhausen.de/index-c.php?ID=31144

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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30.08.2024

Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e.V. lädt ein: Vortrag über Regine Hildebrandt (1941 – 2001) im Museum Tabakspeicher

Der politische Streit um Zukunft, Richtungsentscheidungen, Chancen und drohende Verluste bewegt heute, wie vielleicht seit langem nicht mehr die Gemüter der Menschen. Dies ist dem Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e.V. Anlass genug, einen Blick in die jüngere Vergangenheit der 1990er Jahre zu tun. Der Vortrag am Dienstag, 10. September 2024, ab 19.00 Uhr, im Museum Tabakspeicher, widmet sich Frau Dr. Regine Hildebrandt (1941 – 2001), die damals vielen als „Mutter Courage des Ostens“ galt. Dr. Gisela Notz, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin, trägt vor.

Dank einer freundlichen Unterstützung durch das Programm der „100 Köpfe der Demokratie“, das von der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart mit Mitteln des Staatsministeriums für Kultur und Medien koordiniert wird, konnte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Frau Dr. Gisela Notz (Berlin) für diesen Vortrag gewonnen werden.

Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e.V. lädt für den Dienstagabend, 10.09.2024, - ACHTUNG! - 19.00 Uhr, in das Museum Tabakspeicher ein.

 

Der Eintritt ist frei!

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21.04.2024

Vorträge zur Sonderausstellung „Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“

 

Begleitend zur Sonderausstellung „Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“, die vom 4. April bis 21. Juli 2024 in der Flohburg zu sehen ist, finden einige Vortragsveranstaltungen statt:

 

Mittwoch, 24. April 2024, 17:30 Uhr, Flohburg:
„Nordhausen und die Hinterlassenschaft des 2. Weltkrieges“
Referent: Thomas Schinköth, Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Nordhausen

 

Mittwoch, 15. Mai 2024, 17:30 Uhr, Bürgerhaus:
„Bomben im Gedächtnis der Stadt. Warum Dissonanzen zum guten Ton der Erinnerungskultur gehören“
Referent: Prof. Dr. Malte Thießen, Universität und LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte Münster/W.

 

Mittwoch, 26. Juni 2024, 17:30 Uhr, Flohburg:
„Beschmiert, zerschlagen, zerbrochen. Denkmale, Grabstätten und zerstörte Erinnerungskultur“
Referentin: Dr. Marie-Luis Zahradnik, Hochschule Nordhausen

 

Freitag, 28. Juni 2024, und Freitag, 5. Juli 2024, jeweils 17:30 Uhr, Flohburg:
„Nordhäuser Unterwelten. Der Splitterschutzgraben am Spendekirchhof“ mit Führung
Referent: Michael Garke, Fotograf, Heimatforscher, „Roland“
 

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10.04.2024

Revolutionäre Studenten, dänische Beamte und holsteinische Minister

Zu einem interessanten und spannenden Abend lädt der Nordhäuser Ehrenbürger und in München lebende bekannte Historiker Andreas Lesser in das Museum Tabakspeicher ein. Die Veranstaltung findet am Freitag, 12. April 2024, 19:00 Uhr, im Museum Tabakspeicher statt.


Anhand der Biografien zweier seiner im 19. Jahrhundert lebenden Vorfahren, der Brüder Wilhelm und Emil Lesser, rollt der Historiker lebendig und anschaulich uns alle bewegende Themen auf, die auch heute brandaktuell sind. Dabei geht der Referent in einer Bilderpräsentation den mitunter auch polarisierenden Fragen nach, wieviel Widerstand gegen den Staat zulässig ist, wann eine eingewanderte Familie integriert ist und ein Land unabhängig sein kann.


Diskutieren Sie mit bei Themen, die im 19. Jahrhundert genauso wie im 21. Jahrhundert von zentraler Bedeutung waren und sind.


Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei!

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11.01.2024

Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein ladet zur Führung im neuen Theater ein

Geschichte und Theater, dass das geht, zeigt der Geschichtsverein am 15. Januar 2024. Das Theater gehört zur Stadtgeschichte von Nordhausen und hat dabei auch seine ganz eigene Geschichte, die nun mit dem Bau um ein Ereignis reicher ist.

Unter Leitung des Intendanten Herrn Daniel Klajner werden Interessierte durch das neue Theater geführt. Treffpunkt ist vor dem neuen Eingang an der Wolfstraße, um 16.00 Uhr.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
 

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12.12.2023

Der 48. Band der „Gelben Reihe“ ist erschienen

 

Der  Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e.V. und das Stadtarchiv geben auch dieses Jahr wieder einen Band in der Buchreihe „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ heraus.


Ab sofort ist der 48. Band in den regionalen Buchhandlungen und beim Verlag Steffen Iffland für 20,00 Euro erhältlich.
 

Auf 227 Seiten kommt der Band mit 14 Aufsätzen im bekannten gelben Gewand. Neu sind 10 Fotografien in der Buchmitte. Sie sollen den Band etwas auflockern und eine visuelle Ergänzung zu den Aufsätzen sein. Dafür haben einige Autoren Fotos zur Verfügung gestellt. Ein Blick in den Band lohnt sich!

 


 

 

 

Die Leserschaft erwartet einen bunten Strauß an Themen über das 17. bis in das 20. Jahrhundert. So macht der zweite Teil des Aufsatzes „Ignis in urbe furit.“ über den Gymnasialrektors Johann Joachim Meier in Nordhausen den Anfang. Weitere biografische Arbeiten sind über den Hauptmann Anton Rudolph von Danowsky, über die Archivarin Hanna Müller sowie über den Künstler Wilhelm Eichler zu lesen. Mit Kunst aus der DDR an den Wandgebäuden in Bleicherode und in Nordhausen befasst sich Luzy Hesse. Thematisiert werden auch die Einführung des gregorianischen Kalenders in Nordhausen von Dr. Peter Kuhlbrodt und das Jahr 1914 in Nordhausen im Aufsatz „Der Sturm“ von Rainer Enders. Jessica S. Müller nimmt ein umstrittenes Denkmal den sog. Theodosius-Stein in den forschenden Blick. Die historische Rekonstruktion von Orten in und um Nordhausen wird in verschiedenen Aufsätzen aufgearbeitet. Die Geschichte des Schachtkellers und das Bauen bei Nordbrand in Nordhausen zählen dazu. Ebenso werden Forschungsergebnisse über den Bahnübergang zwischen Walkenried und Ellrich im Interzonenverkehr von Paul Lauerwald und über Name und Alter des Dorfes Steinbrücken von Felix Kruse vorgestellt. Als Schlusslicht wird über das jüdische Leben in Sülzhayn berichtet.


Der Inhalt des 48. Bandes zeigt einmal mehr, dass es mit der Geschichte in und um Nordhausen nicht langweilig wird.


Ein Wort des Grußes und des Dankes ist an dieser Stelle noch zu schreiben. Der Vereinsvorstand wünscht allen Mitgliedern und Geschichtsinteressierten ein gesegnetes und gesundes Weihnachten und einen erfolgreichen Rutsch in das neue Jahr. Ein großer Dank gilt allen Mitwirkenden und Förderern, die zum Gelingen der Vereinsarbeit beitragen.


Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr und bleiben Sie an Geschichte interessiert!


Leise wirds, wenn Flocken fallen

und Geschichten uns an die Hand nehmen,

in einer Zeit, wo wir zerbrechlich sind

weitergehen, braucht Mut und Vertrauen,

braucht ein Du, braucht Menschlichkeit.

Auf die sollten wir wieder mehr bauen. (Beat Jan)

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08.09.2023

Die Geschichte des Papiers aus dem Ilfelder Tal

 

Am 12.09.2023 lädt der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein wieder zu einem spannenden Vortragsabend ein. Der aus Ilfeld kommende Referent Klaus Liebenrodt spricht über „300 Jahre Papiergeschichte aus dem Ilfelder Tal“.

Bereits in der Hälfte des 18. Jahrhunderts geht das Interesse an der Papierherstellung auf die Familie Keferstein zurück. Mit dem Inhaberwechsel gab es auch technische Erneuerungen, um die Produktion wieder in Gang zu bringen. Besonders Felix und Otto Günther brachten die Technik voran und mussten zusehen, wie sie die Papierfabrik durch die Weltkriege und Nachkriegszeiten bringen. Die jüngeren Ereignisse in der Geschichte der Fabrik ist vielen Ilfelder Einwohnern bekannt: Die Wende und Nachwendezeit stellte die Papierfabrik wieder vor neue Herausforderungen, wie das Bestehen in der nun freien Marktwirtschaft, das Voranbringen von Investitionen und das Erschließen neuer Kundenkreise für die Produkte. Mit dem Blick in die Gegenwart der „Ilfeld Papier GmbH“ wird Liebenrodt interessierte Gäste begeistern.

 

Wie gewohnt wird der Vortag im Museum Tabakspeicher um 19.30 Uhr stattfinden.
 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

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27.08.2023

Sonderausstellung "Reichsstadt und Medizin. Nordhausen 1223-1802" und Begleitprogramm

Noch bis 12. November 2023 ist in der Flohburg | Das Nordhausen Museum in der Barfüßer Straße 6 die Sonderausstellung 

„Reichsstadt und Medizin. Nordhausen 1223-1802“ zu sehen. Dazu gibt es ein Begleitprogramm mit Vorträgen, u. a. der praktizierenden Chirurgin und Ausstellungskuratorin Dr. Antonia Jäger. Aus dem Flyer können die Veranstaltungsthemen und -termine entnommen werden:

Flyer

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16.06.2023

Langjähriges aktives Engagement wurde geehrt

Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e. V. war einer der nominierten Vereine, der die Ehrenplakette vom Landkreis am 15. Juni 2023 in der Wolfsmühle verliehen bekam. Die Ehrung gilt stellvertretend allen, die sich im Verein für die Erforschung und Wahrung von Geschichte im regionalen Raum engagiert haben und es gegenwärtig im Sinne der Vereinstradition nachhaltig weiterzuführen.

 

Wir sagen herzlichen Dank in das Vertrauen in die jahrelange Vereinsarbeit!

 

Mehr über die Ehrung im NNZ-online-Beitrag „Wo Ehrenamt ist, ist Leben“ unter https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=329257

 

 

 

 

 

 

 

Bewahren der Vergangenheit seit 1870: der Geschichts- und Altertumsverein (Foto: agl, NNZ-online v. 15.06.2023)

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09.01.2023

Die Heimkehr einer spätmittelalterlichen Handschrift nach Nordhausen

„Beendet in der ausgezeichneten Stadt Nordhausen im Jahr 1483 am Montag nach Laetare [10.03.1483]“. Mit diesen Worten schloß ein unbekannter Schreiber eine insgesamt 389 Blätter umfassende Handschrift von Gebeten und praktischen Handlungsanweisungen für den alltäglichen Gebrauch in deutscher und lateinischer Sprache. Zum Kauf angeboten wurde dieser Codex am 25.10.2022 auf einer Auktion des Antiquariats Reiss & Sohn in Königstein/Taunus. Dank der Unterstützung durch einen namhaften Kenner des Auktionsmarktes und der großzügigen Einsatzbereitschaft der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung konnte sie die Handschrift in Zusammenwirken mit der Stadtverwaltung für über 12.000,- € erwerben.

Die Lesser-Stiftung fördert bekanntlich seit 1992 nordthüringische Denkmalpflege und die Forschung zur Landesgeschichte Thüringens und Mitteldeutschlands, insbesondere die reichsstädtische Geschichte. Das Manuskript wird von der Stiftung am Freitag, 20.01.2023, 17.00 Uhr, im Museum Tabakspeicher als nunmehr öffentliches Archivgut an die Stadtverwaltung übergeben.

Das Programm des Abends finden Sie hier: Programm.

 

Weitere Informationen zur Sache finden Sie auf der Homepage des Stadtarchivs: Archivwebseite.

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13.11.2022

Geschichtlicher Vortrag und Buchvorstellung am 29. November 2022

 

Für Dienstag, 29. November 2022, lädt der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein zu einem spannenden Vortragsabend mit Buchvorstellung ein.

Krankheitsbedingt musste der Vortragsabend am 11. Oktober 2022 ausfallen. Umso größer ist nun die Freude, dass Tino Trautmann den Vortrag nachholt und über „Fotos aus dem Familienarchiv Seidel-Einenckel. Beobachtungen zur Nordhäuser Fotografie Geschichte“ sprechen wird.

 

Ebenso wird an dem Abend der 47. Band der Reihe „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ („Gelbe Reihe“) vorgestellt, der vom Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein und dem Stadtarchiv Nordhausen herausgegeben wird. In dem im Verlag Stefan Iffland erscheinenden Band sind diesmal elf Autorinnen und Autoren vertreten. Die Themen reichen vom 14. Jahrhundert bis in das 21. Jahrhundert. Den Anfang machen ein Beitrag über die Prägungen der Reichsmünzstätte Nordhausen, gefolgt von einem Beitrag über Werke des Gymnasialrektors Johann Joachim Meier und einem Beitrag über die Soldatenwerbung und Desertion in der Freien Reichsstadt Nordhausen. Ein Vorreiter für Verwaltung und Polizeiarbeit war der Wolkramshäuser Robert Graf Hue de Grais, dem ein Aufsatz gewidmet ist. Eine Dokumentation über Erinnerungen aus einem Tagebuch über „Unsere alte Stadt“ und die Erinnerungen von Fritz Güntsche von dem „Keiser-Prozess in Nordhausen“ sind enthalten. Beiträge über die Bücherverbrennung 1933 in Nordhausen, den Lehrmittelverlag Friedrich Rausch sowie über eine Erstprüfung zu Kulturgutenteignungen und -entfremdungen in der Nordhäuser Museumsgeschichte betreffen das 20. Jahrhundert, denen sich auch die Abhandlung über ein Russenlager in Gudersleben anschließt. Abgeschlossen wird der Sammelband mit dem 2. Teil des Werkstattberichts über das Projekt zur Digitalisierung der jüdischen Friedhöfe im Landkreis, der den jüdischen Friedhof in Bleicherode betrifft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Buch ist ab Dezember in den regionalen Buchhandlungen und beim Verlag Steffen Iffland erhältlich.

 

Wie gewohnt wird die Veranstaltung im Museum Tabakspeicher um 19.30 Uhr stattfinden.

 

Der Geschichts- und Altertumsverein freut sich auf Ihr Kommen!

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01.07.2022

Restaurative Erhaltung von Zeugnissen unserer Vergangenheit

 

Das Halbjahresprogramm des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins schließt mit dem Vortrag von Antje Pohl aus Osterode über „Restaurierungsarbeiten in Kirchen des Südharzes“ ab.

 

Bis zur Bombardierung im Zweiten Weltkrieg existierten im Stadtkern Nordhausens zahlreiche Kirchen, die auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurückgingen. Ihre Bauherren ließen die Gotteshäuser ganz im Sinne ihres Zeitgeistes für nächste Generationen errichten. Nun liegt es in unseren Generationen, mit dem noch wenigen erhaltenen Kirchen und ihren kunstvollen Schätzen Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln und mehr noch sie zu erhalten, damit sie weiterhin ein geschichtliches Zeugnis für die nächsten Generationen sein können.

 

Vielen dürfte die Diplom-Restauratorin Antje Pohl allein durch ihre Arbeit vor Ort bekannt sein. 2017 restaurierte sie das Epitaph aus dem Jahre 1598 mit der Darstellung der „Auferstehung Christi“ in der Ellricher Kirche, und auch den Sternenhimmel in der Schönfelder Sankt-Kilian-Kirche (Kirchenkreis Artern) ließ sie wieder im neuen Glanz erstrahlen.

 

In ihrem Vortrag wird sie ausführlich über die Restaurierungsarbeiten an der Kanzel in der St. Blasii-Kirche und in Bielener Kirche sowie über die Empore in Sülzhayn sprechen. Weiterhin werden auch die Arbeiten der Altäre in den Kirchen in Auleben und Windehausen sowie über die Kirchendecke in Großbodungen im Mittelpunkt des Abends stehen. Alle restaurierten Objekte haben eines gemeinsam: Man kann sie nicht nur in ihrer künstlerischen Gestaltung vor Ort wieder bewundern, sondern sie sind erhaltens- und bewundernswerte Zeugnisse von Kunst, Religion und Kirchenbau mit engem regionalem Bezug zur Geschichte und Gesellschaft.

 

Der Vortrag findet am 12. Juli 2022 um 19:30 Uhr im Museum Tabakspeicher statt. Der Eintritt ist frei. Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e. V. freut sich auf Ihr Kommen.

 

Mehr über den Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e. V. ist unter www.ngav.de abrufbar.

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12.05.2022

Führung im Theater Nordhausen

 

Für die Mitglieder des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins besteht die Möglichkeit, am 19. Mai 2022 an einer Führung durch das Theater in Nordhausen teilzunehmen und das „alte“ Theater vor seinem Umbau noch einmal zu sehen. Treffpunkt ist um 17.00 Uhr am Eisentor des Theaters.

 

Das Theater befindet sich in der Käthe-Kollwitz-Straße und hat allein durch seine bauliche Beschaffenheit eine über 100-jährige Geschichte, die für sich steht. Im Jahr 1913 war Baubeginn. Die Pläne des Architekten Gustav Ricken (1877–1972) dienten dafür als Grundlage. Zwar war der Rohbau bereits ein Jahr später beendet, doch verzögerten sich die Bauarbeiten durch die Ereignisse des Ersten Weltkrieges. Auch die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges hinterließen ihre Spuren am Gebäude, wie in der ganzen Stadt auch. Die Bombenangriffe im April 1945 zerstören auch das Theater, dem in der Nachkriegszeit ein Wiederaufbau folgte….
 

 

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14.03.2022

"Im Haus der Väter"

 

Die jüdischen Friedhöfe in Bleicherode, Ellrich und Nordhausen sind die letzten erhalten gebliebenen und unter Denkmalschutz stehenden Zeugnisse jüdischer Geschichte im Landkreis Nordhausen. Am nächsten Samstag gibt es eine Führung über den in Ellrich...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jüdischer Grabstein mit oberhalb des Textfeldes wieder lesbar gemachter Inschrift (Foto: M.-L. Zahradnik)


Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins lädt für den 23. April 2022, 15.00 Uhr, zur Führung über den jüdischen Friedhof in Ellrich ein.

Ein jüdischer Friedhof und die Grabstellen unterliegen keiner zeitlichen Beschränkung, sodass die Grabmale meist unverändert steinerne Zeugnisse sind und eine gute Basis für die Forschung bieten.

Die wachsende jüdische Gemeinde in Ellrich brauchte nicht nur einen religiösen Ort wie eine Synagoge für die Lebenden, sondern auch einen Ort für ihre Verstorbenen. Der erste bekannte jüdische Friedhof lag vor dem Wernaer Tor, zwischen dem Hoffmann’schen und dem Nebelung’schen Grundstück sowie zur Straßenseite hin. Er geht auf die Zeit der ersten Ansiedlung von Juden im 14. und 16. Jahrhundert zurück.

1782 erwarb die jüdische Gemeinde an der Töpferstraße nahe der Jüdenstraße ein Grundstück, um einen neuen Friedhof darauf zu errichten. Für 1787 wird berichtet, dass in Ellrich 114 Juden lebten.

Vom heutigen Eingang führt eine Baumallee in S-Form verlaufend zum anderen Ende des ca. 24 a großen Areals. Unter den 76 noch vorhandenen Grabstellen befinden sich 64 mit einem Grabstein. Die älteren Gräber nördlich des Eingangs sind in nach Geschlecht getrennten Reihen angelegt, wie es auf vielen alten jüdischen Friedhöfen zu finden ist. So sind die Frauen in den ersten neun noch sichtbaren Reihen bestattet worden, dann folgten die Reihen der männlichen Verstorbenen. Familiengräber sind auf dem Friedhof nicht zu finden. Zwar gibt es oft in Gestaltung und Steinmaterial identische Grabsteine, was nahelegen könnte, dass die Verstorbenen derselben Familie angehören. Nach 1877 wurde die traditionelle Belegung weniger berücksichtigt und es kam zu Reihen mit Verstorbenen beiderlei Geschlechts. Symbole wie Sanduhr, Ouroboros, sechseckige Sterne, Schmetterling und florale Verzierung sind auf den Grabsteinen zu finden.

Der jüdische Friedhof in Ellrich weist eine lange Anwendung der traditionellen Inschrift mit vorwiegend hebräischem Text mit Eulogien auf der Vorderseite des Grabsteins auf, die sogar auf den wenigen Grabmalen nach der Jahrhundertwende zu finden sind, lediglich dann verstärkt in deutscher Sprache.

Interessierte Gäste sind herzlich willkommen. Treffpunkt ist Ecke Töpferstraße/Karlstraße in Ellrich. Wetterfeste Kleidung und Schuhe sowie eine Kopfbedeckung sind erwünscht.

 

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14.03.2022

Stadthistoriker wählten neuen Vorstand

Am Dienstagabend trafen sich die Mitglieder des Geschichts- und Altertumsverein zur ihrer Jahreshauptversammlung 2022 im Tabakspeicher. Neben der Wahl des Vorstands gab es auch einen Ausblick auf kommende Veranstaltungen und Aktivitäten…

 

Auf der Tagesordnung standen die Rechenschaftsberichte und Neuwahlen. Der Vorsitzende Hans-Jürgen Grönke berichtete über die Aktivitäten und Erfolge im abgelaufene Jahr. So konnte die Ausgabe der „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ im letzten Jahr bereits sehr zeitig in den Handel gehen und erfreut sich regem Zuspruch. Ferner ist mit „Bergbau im Südharz“ eine aktuelle Ausstellung im Tabakspeicher realisiert wurden, die noch bis zum 1. Mai 2022 zu sehen ist.

 

Eine erneute Würdigung erfuhr Gründungsmitglied Dr. Manfred Schröter, der für sein langjähriges Engagement im März mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde. Des Weiteren ist man guter Dinge, dass die Vereinsaktivitäten mit Vorträgen und Exkursionen in diesem Jahr wieder voll starten können. Sodann stellte Kassenwart Gert-Dietrich Reuter die Finanzen vor.

 

Nach dem Bericht des Vorsitzenden wählten die Vereinsmitglieder den neuen Vorstand. An die Spitze wurden erneut Hans-Jürgen Grönke und Dr. Wolfram Theilemann (Stellvertreter) gewählt. Weiter unterstützt werden sie von Dr. Marie-Luis Zahradnik und Vincent Eisfeld als Schriftführer. Neu im Vorstandsteam sind Jessica Sophie Müller, Felix Kruse und Frank Lawrenz, die man alle einstimmig bestätigte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschichts- und Altertumsverein wählte neuen Vorstand (Foto: Hans-Georg Backhaus)

Hans-Jürgen Grönke bedankte sich beim alten Vorstand, insbesondere bei Paul Lauerwald und Gert-Dietrich Reuter für die fruchtbare Zusammenarbeit. Nach über 30 Jahren Vorstandsarbeit stellte Lauerwald sich nicht wieder zur Wahl, wird jedoch weiter aktiv im Vereinsleben engagiert bleiben. Damit hat der Verein, der gut 90 Mitglieder hat, ein neues junges Team an der Spitze und erfolgreich den Generationswechsel verwirklicht.

Der nächste abendfüllende Vortrag findet am 10. Mai um 19:30 Uhr im Tabakspeicher statt: „Die Einhornhöhle und der Neandertaler“ mit dem Referenten Dr. Ralf Nielbock.

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08.03.2022

Geschichtsverein stellt Jahresprogramm vor:

Knetsch und Buchlesung

Am Dienstag traf sich der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein zum traditionellen „Knetschabend“. Diese erste Zusammenkunft nach Monaten der Zwangspause soll Auftakt sein für ein spannendes Jahr 2022 mit Vorträgen und Exkursionen. Zudem stellte die Autorin Maria Göthling ihr Werk vor…

 

Hans-Jürgen Grönke würdigte im Namen des Vereins den ehemaligen Oberbürgermeister Manfred Schröter, der am 3. März 2022 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet wurde. Schröter gehörte im Mai 1991 zu den Gründungsmitgliedern des Geschichtsvereins und machte sich insbesondere durch Vorträge und Beiträge zur Aufarbeitung der NS-Zeit verdient.

 

Sodann gab Grönke eine Vorausschau auf das Vereinsprogramm und weitere Vorhaben. So ist in Abstimmung mit dem Denkmalbeirat geplant, an der Wirkungsstätte der Nordhäuser Familie Quelle eine Gedenktafel anzubringen. Bekanntester Vertreter der Familie ist der Geograph Otto Quelle, dessen vielseitiges Forschungsgebiet die Geographie, Geschichte und Kultur iberoamerikanischer Länder sowie die Wirtschaftsgeographie Südamerikas umfasste.

 

Geplante Termine im Museum Tabakspeicher in den nächsten Monaten sind:

  • 12. April 2022, 19:30 Uhr: Jahreshauptversammlung mit Besichtigung der Ausstellung „Bergbau im Südharz“

  • 10. Mai 2022, 19:30 Uhr: Vortrag „Die Einhornhöhle und der Neandertaler“ mit dem Referenten Dr. Ralf Nielbock

  • 14. Juni 2022, 19:30 Uhr: Vortrag „Geschichte des Gipses im Landkreis Nordhausen – Entstehung, Abbau und Verarbeitung“ mit Dr. Hans-Jürgen Reinhardt

  • 12. Juli 2022, 19:30 Uhr: Vortrag „Restaurierungsarbeiten in Kirchen des Südharzes“ mit Antje Pohl

Des Weiteren lädt Dr. Marie-Luis Zahradnik am 9. April 2022 zur Stadtführung zu jüdischen religiösen Orten in Nordhausen ein. Treffpunkt ist der Lutherplatz um 16:00 Uhr. Daneben gibt es am 23. April um 15:00 Uhr eine Führung über den jüdischen Friedhof in Ellrich und am 15. Mai um 15:00 Uhr eine Begehung der jüdischen Begräbnisstätte in Nordhausen (Ecke Dr.-Silberborth-Straße/Ammerberg).

 

Zum Abschluss des Vereinsabends stellte Maria Göthling aus Sonnenstein ihr Werk vor. Ihr neuer Roman „Sehnsucht zeigt den Weg“ erzählt die Geschichte der Familie Gerber bestehend aus Bertold Gerber, seiner Frau Bärbel, ihren beiden Kindern Bernadette und Johannes, sowie Liesel, Bertels jüngerer Schwester. Sie leben in einem kleinen Dorf in Schlesien. Die Handlung beginnt im Jahr 1942 mit der Ankunft der Fremdarbeiter im Ort. Die Familie behandeln die Leute trotz drohender Repressalien wie Ihresgleichen. Bärbels Mann, Bertold Gerber, befindet sich als Pilot an der Ostfront. Bei einem Einsatz wird er von russischen Jägern abgeschossen. Die Ärztin Marja Timofejna findet ihn, nimmt ihn mit nach Hause und pflegt ihn gesund. Im Januar 1945 ist die Familie gezwungen, aus Schlesien zu fliehen…

 

Maria Göthling ist es ein Anliegen, in diesem Buch die Unmenschlichkeit des Krieges und die Humanität des Einzelnen, auch dem Feind gegenüber, zu verdeutlichen: „Ich hätte mir allerdings nie träumen lassen, dass sich die Schicksale, die ich in meinem Roman beschrieben habe, sich so ähnlich und so bald in der Realität wiederholen.“ Der 364-seitige Roman „Sehnsucht zeigt den Weg“ ist im Buchhandel erhältlich (ISBN 9783949150005).

Geschichtsverein

Hans-Jürgen Grönke

 

Maria Göthling

 

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02.03.2022​

Zwei lange Jahre in der Geschichte des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins

 

Durch die coronabedingte Situation konnten sich die Geschichtsfreunde und Gäste nicht wie sonst jeden zweiten Dienstag im Monat im Tabakspeicher treffen, um einen Vortrag zu hören und sich auszutauschen. In den beiden Jahren ist viel an Gesprächsbedarf zusammengekommen. An den einst alljährlich stattfinden Knetschabend des Vereins wird nun wieder angeknüpft. Der Vorstand war nicht untätig und hat ein kleines Programm für das erste Halbjahr zusammengestellt, dies und vieles mehr soll beim Knetschabend vorgestellt und besprochen werden.
 

Der Verein schließt auch an die sonst gehaltenen Vorträge wieder an. Die Vortragsreihe wird eröffnet mit dem Buchvortrag über „Sehnsucht zeigt den Weg. Der Lebensweg einer schlesischen Familie“ von Marie Gothling aus Weißenborn-Lüderode.


Das Jahr 1942 zeigte sich in vielen Facetten der geschichtsträchtigen Ereignisse und machte auch vor Familien nicht halt. Frauen und Kinder ohne Ehemänner und Väter, von denen lange kein Lebenszeichen von der Front mehr kam. Die eigene Lage in der Heimat wurde über die Jahre zunehmend bedrohlicher. Nicht nur der kalte Januar 1945 machte die Lage ausweglos, sondern auch das Verlassen der Heimat, ohne zu wissen, wohin der Weg führen würde.


Am Dienstag, 8. März 2022, um 19.30 Uhr, lädt der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein zum Knetschabend und Buchvortag in den Tabakspeicher Nordhausen recht herzlich ein.


Der Eintritt ist wie immer kostenlos. Es gelten die G3-Regeln und Mund-Nasen-Maske-Tragen im Gebäude.​​​

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30.11.2021​

„Alle Jahre wieder“: Keine Weihnachtsfeier und keine Buchpräsentation des aktuellen Bandes!

 

Wie auch im letzten Jahr muss auch für dieses Jahr die Weihnachtsfeier im Tabakspeicher für die Vereinsmitglieder abgesagt werden, da die momentane Lage des Corona-Infektionsgeschehens ein Treffen einfach nicht zulässt.

Auch ohne die Weihnachtsfeier sollen die Mitglieder nicht ohne die aktuell erschienene „Gelbe Reihe“ ins neue Jahr gehen, sie wird zu ihnen nachhause geliefert.

Die Vorstandsmitglieder wünschen allen Geschichtsfreunden eine besinnliche Adventszeit. Bleiben Sie an Geschichte interessiert, denn besonders in diesen Tagen kann Geschichte Abwechslung verschaffen und so manche Brücke bauen!

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28.11.2021​

Kein "schwarzer Freitag" bei der gelben Reihe!

Denn der neue Band der vom Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e.V. und Stadtarchiv herausgegebenen Jahrbuchreihe „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ (BGNDH, Jg. 46/2021) ist erschienen!

Wieder ist es – zumal im 30. Jahr nach Neugründung des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins e.V. 1991 – ein besonders ansehnlicher und inhaltsreicher Band mit 296 Seiten Texten geworden.

Aufgrund der COVID-bedingten Verschiebung der Präsentation des Projektes „Nordhäuser Siegelsammlung“ wird der Band zwar leider nicht, wie geplant, öffentlich vorgestellt werden können. Er ist aber ab sofort über Ihre Buchhandlungen und den NGAV e.V. erhältlich. Abonnenten- und Tauschexemplare werden jetzt versandt, Vereinsmitglieder erhalten ihn mit nächster Gelegenheit Anfang Dezember 2021 zugestellt.

 

Wieder sind spannende Themen von bekannten und neuen Autorinnen und Autoren im neuen Band zu finden:

 

Grönke, Hans-Jürgen, 150 Jahre Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein – Rückblick und Ausblick (Tl. 2, 1945-2021)

 

Hahn, Alexander, Antike Münzen in der Numismatischen Sammlung des stadthistorischen Museums „Flohburg“

Gelbe, M. Sandra, Divine inspirationis rore perfusus? – Die Klostergründung Breitenbich als Beispiel einer gescheiterten Exemtion

 

Reinboth, Fritz, Noch einmal zum Nonnenkloster Nikolausrode bei Urbach

 

Kruse, Felix, Nordthüringen als Brennpunkt der fränkischen Reichsaristokratie

 

Schneider, Hans, Lorenz Süße (1469-1549) – Augustinereremit und erster evangelischer Prediger in Nordhausen

 

Kuhlbrodt, Peter, Nordhäuser Handwerk in reichsstädtischer Zeit vom Ausgang des 13. Jahrhunderts bis 1802

 

Tegtmeier, Christian, Pustleben und Christian K. Wilhelm v. Dohm (1751-1820)

 

Eisfeld, Vincent, Nordhausen in der NS-Siedlungspolitik. Die Stadtplanung zu Geiersberg/Nordhausen-Nord 1940/1941

 

Schley, Jens, Das Forschungsprojekt „Nordhausen April 1945. Hintergründe, Opfer, Erinnerung“. Ein Werkstattbericht

 

Zweck, Saskia, Beerdigungen auf dem Nordhäuser „Ehrenfriedhof“. Ein Quellenbericht

 

Sourell, Bernhard, Erinnerungen an meine Ausbildung und den Erhalt des Nordhäuser Ziegelwerks

 

Steinmetz, Werner, Das „Institut Nordhausen“ – Ein sowjetisches Geheimprojekt zum Bau der A4-Raketen

 

Schmidt, Heinz Günter, Rautenstraße Westseite. Die Entstehung der Läden

 

Weber, Dieter / Rieger, Hans Christoph, Schlaraffen in der Stadt. Erinnerungen an die erloschene Nordhusia (Tl. IV, 1974–2017)

 

Lauerwald, Paul, Die Münzsammlung der Städtischen Museen Nordhausen – Geschichte und Gegenwart

 

Zahradnik, Marie-Luis, Das kulturelle Erbe digital erhalten. Ein Werkstattbericht über die Dokumentation und Präsentation des jüdischen Friedhofs in Ellrich (Tl. 1)

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23.11.2021​

Absage und Verschiebung der Siegelpräsentation am 27.11.2021

 

Aus gegebenem Anlass muss die für den 27.11.2021 geplante Projektpräsentation „Wieder da. Die Nordhäuser Siegelsammlung: wiedergefunden – digital verfügbar – bürgerwissenschaftlich erschlossen“ samt Präsentation des Buches der ‚Gelben Reihe‘ im Ratssaal des Bürgerhauses Nordhausen abgesagt werden.

In der Hoffnung, zu einem besseren Zeitpunkt wieder einladen zu dürfen, werden wir die Veranstaltung in den späten April 2022 (nach Ostern) oder Anfang Mai 2022 verschieben. 

 

Wir dank für Ihr Verständnis und bleiben Sie gesund!

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20.11.2021​

Gips-Vortrag fällt aus

 

Der für den 23. November 2021 geplante Vortrag über die Geschichte des Gipses im Landkreis Nordhausen mit Dr. Hans-Jürgen Reinhardt muss leider ausfallen ...

Ein neuer Termin wird rechtzeitig in der Presse und auf auf unserer Webseite bekanntgegeben.

Das Buch "Gips im Landkreis Nordhausen: Entstehung, Abbau, Verarbeitung, Anwendung und Renaturierung" (ISBN 978-3751984850) ist im Handel erhältlich.

Nicht abgesagt wird die pünktliche Veröffentlichung Ende November/Anfang Dezember des 46. Bandes „Beiträge zur Geschichte in Stadt und Landkreis Nordhausen“. Ein kleiner Lichtblick für Geschichtsinteressierte in der jetzigen schweren Corona-Zeit.

Bleiben Sie gesund und an Geschichte interessiert!

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18.10.2021​

ÖFFENTLICH, PRIVAT, JÜDISCH. Jüdisches Leben in Nordhausen 1871 -1933

Im Themenjahr "Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen" wird am Dienstag, dem 19. Oktober 2021, um 18:00 Uhr die Ausstellung  "ÖFFENTLICH, PRIVAT, JÜDISCH. Jüdisches Leben in Nordhausen 1871 -1933“ in der Stadtbibliothek Nordhausen eröffnet. Die Stadtverwaltung Nordhausen lädt dazu ein.

Diese Ausstellung zeigt neueste Forschungsergebnisse zum bislang nicht näher beleuchteten Zeitabschnitt von 1871 – 1933 in Nordhausen und besitzt daher für Nordhausen besondere Bedeutung.

 

Die Ausstellungseröffnung beginnt mit einem Vortrag von Herrn Alexander Hahn, Volontär im wissenschaftlichen Dienst der städtischen Museen Nordhausen. Im Anschluss findet um 19.00 Uhr ein Konzert mit dem Ensemble „The String Company“ statt.

Flyer Jüdische Themen und Begegnungen im Herbst

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06.10.2021​

Die Burgen des Südharzes

Der Harz ist reich an Burgen und auch im Landkreis Nordhausen sind die Monumente der Vergangenheit landschaftsprägend. Am bekanntesten sich freilich die Burg Hohnstein und die Ebersburg. Doch es gibt noch zahlreiche andere Bollwerke, heute mitunter gut versteckt in den Südharzer Wäldern. Wer weiß, wer sie erbauen ließ und warum? Wer waren die Burgherren? Diese und weitere Fragen beleuchtet Referent Peter Ruppert aus Nordhausen in seinem Vortrag.

Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein lädt am 12. Oktober um 19:30 Uhr zu diesem Themenabend im Museum Tabakspeicher ein. Mitglieder und Interessenten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist wie immer frei.

 

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20.08.2021​

Das besondere Exponat - Der Taler der Stadt Nordhausen von 1660

Am 29. August 2021 wird in der Flohburg|Das Nordhauen Museum die zweite Ausstellung anlässlich des Jubiläums „800 Jahre Reichsstadt Nordhausen 1220/23 -2020/23“ eröffnet.

Die Ausstellung steht unter dem Motto „Reichsstadt ist … eigenes Geld?“ und widmet sich der Münz- und Geldgeschichte Nordhausens in reichsstädtischer Zeit. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch die letzte Talermünze der Reichsstadt Nordhausen aus dem Jahre 1660. Taler sind die größten Silbermünzen, sieht man von den mit den Talerstempeln geprägten Doppeltalern im zweifachen Gewicht einmal ab, die die Reichsstadt Nordhausen verausgabt hat. Sie wurden nur in den Jahren 1556, 1616, 1620, 1623, 1624 und eben 1660 in kleinerer Auflage geprägt und sind entsprechend sehr selten. Leider sind die reichsstädtischen Gepräge in der städtischen Münzsammlung in den Kriegs- und den ersten Nachkriegsmonaten nach dem Zweiten Weltkrieges durch die Plüderung der Sammlung durch amerikanische Soldaten verschwunden. Und so kann sich das städtische Museum glücklich schätzen, dass die Kreissparkasse Nordhausen einen Taler von 1660 im Münzhandel erworben und für die Ausstellung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Die Talerprägung von 1660 hat eine interessante Geschichte. Nachdem 1624 letztmalig die Reichsstadt eigene Münzen geprägt hat, entschloss sie sich 1660 erneut Münzen zu prägen. Sie hatte gerade mit Kursachsen eine Einigung wegen des Schultheißenamtes erreicht und war so mit diesem auch wieder in den Besitz des Münzrechts gekommen. Offensichtlich wollte die Stadt mit der Wiederaufnahme der Münzprägung über den Schlagschatz Geld für die klammen Stadtfinanzen erwirtschaften. Sie setzte sich mit dem bisherigen Münzmeister der Grafen von Stolberg in Stolberg, Johann Krieg, in Verbindung. Dieser teilte der Reichsstadt mit, dass er bereit sei, für sie zu münzen. Er benötige dazu keinen Ofen, sondern lediglich 10 bis 12 Ziegelsteine und einen Ort wie eine Küche. Die Instrumente zu Prägung würde er mitbringen. Daraus wird zum einen deutlich, dass die Stadt nicht mehr über ein besonderes Münzgebäude verfügte, zum anderen aber auch, dass wesentliche Arbeiten zur Münzprägung wie die Herstellung der Zaine, das Ausschneiden der Schrötlinge aus den Zainen (Silberblechstreifen) und anderes nicht in Nordhausen, sondern in der Münze zu Stolberg erfolgen sollte. Nur die den Prägeprozess abschließenden Tätigkeiten sollten in Nordhausen erfolgen. Möglicherweise ist auch die gesamte Ausprägung der Münzen in der Stolberger Münzstätte erfolgt. Als willkommener Anlass für die Prägung wird die bevorstehende Huldigung an den neuen Kaiser Leopold I., die im August 1661 mit großem Pomp erfolgte, angegeben. Mit dem Talerstempeln, die sich erfreulicherweise erhalten haben, wurden auch Doppeltaler und Goldabschläge als 5-Dukaten-Stücke geprägt. Die Prägung endete bereits 1660. Ob der plötzliche Tod des Münzmeisters oder andere Ursachen dafür maßgebend waren, ist nicht bekannt.

 

Der Stadttaler von 1660 hat eine bestimmte Berühmtheit erlangt. 1986 brachte die Deutsche Post der DDR eine Serie von 5 Briefmarken heraus. Auf dem Wert von 35 Pfennigen war der Taler Nordhausens von 1660 abgebildet. Und kurz nach der Wende brachte die NordLB im Jahre 1990 eine Feinsilberreplik dieses Talers heraus, die sich ebenfalls großer Beliebtheit erfreute.

 

Die Originalmünze, die Briefmarke mit dem Vorderseitenbild des Talers 1660 und auch die Replik können in der Ausstellung neben vielen anderen Ausstellungsstücken in der Sonderausstellung in der “Flohburg-Das Nordhausen Museum“ vom 29. August bis zum 24. Oktober 2021 bewundert werden.

Die Eröffnung am 29.08.2021 ist um 11 Uhr in der Flohburg geplant.

Hier können Sie den Flyer zur Veranstaltung herunterladen: Flyer.

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04.05.2021​

Sonderausstellung "Haut.Stein" ab 20. Mai 2021 in Nordhausen (jetzt ist sie gerade in Weimar zu sehen)

"Mitten in Weimar und Nordhausen konfrontiert der Künstler Jakob Ganslmeier in seiner Fotoausstellung Symbole der NS-Architektur mit den Tattoos ehemaliger Neonazis.

Damit rückt er den Umgang mit nationalsozialistischen Symbolen in den Blick und hinterfragt das Verbleiben, Verwenden und Verwischen einschlägiger Zeichen aus zwei Perspektiven: In Form von Architektur und baulichen Ornamenten schreibt sich die Symbolik des Nationalsozialismus im öffentlichen Raum fort. Als Tätowierungen dienen diese Zeichen dem individuellen Bekenntnis zum Rechtsextremismus.

Jakob Ganslmeier porträtierte ehemalige Neonazis in ihrem Prozess des Ausstiegs und zeigt die Entfernung oder Verfremdung von zum Teil großflächigen Tätowierungen. Symbole, die bis dahin jahrelanger Ausdruck der eigenen Identität und politischen Weltanschauung waren, verschwinden. Die Entfernung der in die Haut eingeschriebenen Zeichen ist ein sehr bewusster Schritt für die Aussteigenden; er ist kostspielig, langwierig und schmerzhaft.


Schwarz-weiß-Fotografien verweisen auf historische NS-Symbole im Außenraum, die trotz Entnazifizierung belassen wurden oder nach Versuchen der Verfremdung noch immer erkennbar sind. Sie zeigen die Zeichen oder ihre Spuren im Einzelnen an Häusern, Schmuckbändern, Fassaden sowie in ihrem räumlichen Zusammenhang im Dorf, an Straßen, in Siedlungen.
 

Im Rahmen seines Fotoprojektes führte Jakob Ganslmeier Interviews mit ehemaligen Neonazis. Diese wurden für die Ausstellung im Auftrag von Exit-Deutschland für einen Podcast eingesprochen (www.podcast.exit-deutschland.de) Fünf Männer und zwei Frauen erzählen von ihrem Ein- und Ausstieg: über Gründe, Zweifel, von der Entscheidung bis zum Bruch mit der Neonazi-Szene, von ihrem Leben nach dem Ausstieg und der Entfernung der Szenetattoos. Während die Ausstellung die Entfernung der Tattoos fotografisch dokumentiert, macht der Podcast die Personen hinter den Fotografien sichtbar.
 

Das Gesamtprojekt stellt die individuellen Geschichten in einen gesellschaftlich-politischen Zusammenhang – und an uns alle die Frage: Wie vergangen ist die deutsche Vergangenheit?  

Die Ausstellung im öffentlichen Raum wurde initiiert von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und entstand in Kooperation mit Exit-Deutschland."

 

(Pressemitteilung)

PS: Wenn im Verein Interesse besteht, können wir gerne mit den Interessierten in Kontakt kommen und weiterführende Ideen austauschen, wie mit der Ausstellung in Bezug auf Nordhäuser Beispiele gearbeitet werden kann.

 

 

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04.05.2021

Befreit. Gestorben. Vergessen. Ein Projekt von Jugend für Dora e.V.

"Anlässlich des 76. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora möchten wir mit einem Gedenkprojekt an einen eher vergessenen Teil der Geschichte erinnern:

Als am 11. April 1945 amerikanische Truppen in Nordhausen eintrafen, fanden sie im Hauptlager Dora und in den Lagern der Boelcke-Kaserne hunderte Tote und Sterbende vor. Die Überlebenden, die an Tuberkulose erkrankt waren, brachten sie zur medizinischen Weiterversorgung in den kleinen Ort Sülzhayn am Fuße des Harzes. In den Sanatorien „Dr. Stein“, „Haus Sonnenfels“ und in der „Knappschaftsheilstätte“ wurden diese stark geschwächten Menschen behandelt. Dennoch starben viele von ihnen wenige Tage, Wochen oder Monate nach ihrer Befreiung.

Knapp 60 der KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter*innen, die trotz Behandlung in den Sanatorien nicht wieder zu Kräften kamen, wurden auf dem Sülzhayner Dorffriedhof bestattet. An sie erinnert seit 1947 ein großer Gedenkstein, der allerdings durch einen Zaun vom Friedhofsareal ausgeschlossen und dem Verfall preisgegeben wurde. Da der Friedhof und das Denkmal zunehmend in Vergessenheit geraten sind und kaum gepflegt werden, haben wir das Gedenkprojekt „Befreit. Gestorben. Vergessen“ initiiert. Um den dort bestatteten KZ-Häftlingen und Zwangsarbeiter*innen wieder ein Gesicht zu geben, stellen wir vor Ort, aber auch auf Social Media Plattformen ihre Lebens- und Leidensgeschichten vor, die wir in den Arolsen Archives recherchiert haben.

Seit dem 10.04.2021 sind  in Sülzhayn und Ellrich  an mehreren Stellen Aufkleber mit den Kurzbiographien der Verstorbenen und weitere Informationen zu dem Projekt und den historischen Hintergründen zu finden sein. Digital können Sie das Projekt  über Twitter und Instagram (Befreit.Gestorben.Vergessen) verfolgen. Auf unserer Homepage - www.jugend-fuer-dora.de - stellen wir zudem die Arbeit unseres Vereins vor."

(Pressemitteilung)

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18.03.2021

 

 

Gips im Landkreis Nordhausen

Kürzlich erschienen ist das Buch "Gips im Landkreis Nordhausen". In ihm behandelt Dr. Jürgen Reinhardt die Geschichte des Gipes im Landkreis Nordhausen von der Entstehung über die Lagerstätten, den Abbau und die Verarbeitung bis hin zu den Anwendungen. Weitere Informationen, sind dem Flyer zu entnehmen. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich.

 

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18.02.2021

 

Neues über den Kohnstein

Dankenswerterweise überließ Vereinsmitlied und Autor Fritz Reinboth uns eine Zusammenfassung über "Der Kohnstein - Nachruf auf einen geschändeten Berg". Einmal in den Text zu schauen, ist lohnenswert, da er unsere Wahrnehmung vom Corona-durchdrängten Alltag auf andere aktuelle Probleme in der Region lenkt, die uns auch etwas angehen sollten. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, kann darüber im aktuell erschienen Heft in der Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte nachlesen.

 

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​16.02.2021

Bitte noch um etwas Geduld ...

Der Vereinsvorstand arbeitet schon an den Themen und Veranstaltungen für das Jahr, doch macht die anhalte corona-bedingte Situation die Arbeit nicht einfach.

 

Es wird schon an der inhaltlichen Ausrichtung des nächsten Bandes der „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ gearbeitet. Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein e. V. und seine Mitherausgeber sind deshalb an der Zusammenarbeit mit Autorinnen und Autoren interessiert, die zu den Themenbereichen: Geschichte, Archäologie und mit interdisziplinärem geschichtlichen Kontext Politik, Wirtschaft und Soziales, Geologie, Umwelt sowie Technik wissenschaftlich gearbeitet, methodisch geforscht, Sammlungen zusammengetragen. Der Vorstand und die Mitglieder unterstützen gern die Autorinnen und Autoren bei der Quellenrecherche, tauschen Wissen und unsere Erfahrungen aus und geben ihnen gern die Kontakte zu Experten weiter. Näheres ist aus der Autorenvereinbarung und den Richtlinien auf www.ngav.de zu entnehmen. Der Verein nimmt auch gern Aufsätze bis Ende Juli eines jeden Jahres entgegen. Neue Autorinnen und Autoren werden darum gebeten, bis Ende März mit dem Vereinsvorsitzenden Kontakt aufzunehmen, um sich einmal kennenzulernen und um näheres abzustimmen. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Idee!

Bis mehr über das Jahresprogramm des Vereins bekannt wird, bietet sich zum Zeitvertreib mit Geschichte neben dem 352-seitigen Jubiläumsband mit 21 spannenden Aufsätzen auch die Neue Zeitschrift für Südharzer Kirchengeschichte beide im Dezember 2020 erschienen an. Die Publikationen sind u. a. bei Buchhaus Rose bestell- und abholbar.

Der Vereinsvorstand wünscht Ihnen und Ihren Familien eine gute Zeit!

Bleiben Sie gesund und an Geschichte interessiert, denn es gibt keine geschichtslose Zeit!

 

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​13.12.2020

Der Jubiläumsband ist erschienen

 

Der 45. Band „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ bringt es zum Vereinsjubiläum auf stolze und erstmals erreichte 352 Seiten und wird im Buchhandel für 25 Euro erhältlich sein. Vereinsmitglieder erhalten die Ausgabe der Reihe wie jedes Jahr unentgeltlich. Daher: Mitglied werden lohnt sich. Mehr dazu steht unter der Rubrik „Mitglied werden“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Sammelband „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ 2020 enthält 21 Aufsätze mit zahlreichen Abbildungen. Neue Autorinnen und Autoren feiern ihr Debut in der Reihe mit wissenschaftlich qualitativ und prägnanten Themen.

So zählt Jessica Sophie Müller, Nordhäuserin und Doktorandin, zu den vielversprechenden im Forscherkreis. Sie setzt sich in ihrem Aufsatz mit dem Thema „Nordhausen und seine Stadtjubiläen“ um 927/929 und 1220/1223 auseinander und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung der „Äbtissinnenstadt“.

 

Hinter einem Foto kann eine Geschichte stecken, die es zu entschlüsseln gilt. Fotomaterial als Geschichtsquelle ist für die Forschungsarbeit der Doktorandin Saskia Zweck von großer Wichtigkeit. Sie hat einen Beitrag verfasst über „Die Geschichte hinter den Bildern. Eine "Visual History" der Luftangriffe vom 3. und 4. April 1945 auf Nordhausen“. Weiterhin gehören zu den neuen Autorinnen und Autoren auch Carmen Hause, Dr. Antonia Jäger, Prof. Dr. Martin Boeselt, Jörg Bauersfeld, der Gymnasiallehrer Felix Kruse und der Architekt Heinz Günter Schmidt sowie der aus dem Nordhäuser Stadtarchiv bekannte und engagierte Mitarbeiter Michael Schütze.

 

Natürlich dürfen namenhafte und bekannte Autorinnen und Autoren in diesem Jubiläumsband nicht fehlen. Nicht nur über die Geschichte der Münzen kennt sich Paul Lauerwald bestens aus. Für den Jubiläumsband befasste er sich auch mit dem Leben und Wirken der ehemaligen Leiterin des Meyenburg-Museums Annemarie Lappin und stellt dabei raus, dass sie auch einen bedeutenden Beitrag für die „Geburtsstunde“ der Gelben Reihe leistete. Zwar schrieb der uns eher als Numismatiker bekannte Paul Lauerwald diesmal nicht über sein Fachgebiet, dafür leistete Jörg Bauersfeld eine qualitative Untersuchung über die sogenannte Kipper- und Wipperzeit am Beispiel der Zuweisung von Kippermünzen nach Lipprechterode. Da die Führungen zur jüdischen Geschichte ausfallen mussten, hat sich der Verein entschieden, in den 45. Band einen Beitrag zur jüdischen Lokalgeschichte zu bringen. Anhand des Kinder- und Jugendtagebuches, das die Ehefrau des Baumwollfabrikanten Adolf Eisner Emma Eisner für ihren jüngsten Sohn Otto Eisner geschrieben hat, werden Einblicke in das Leben einer Nordhäuser bürgerlich-jüdischen Familie gegeben.

 

Der viele Jahre treugebliebene Autor und wohl seit der Ehrung mit Kulturnadel des Freistaates Thüringen renommierteste Forscher für unsere Stadt- und Regionalgeschichte Dr. Peter Kuhlbrodt, ist mit zwei Aufsätzen vertreten. Er erforschte zum einen das Leben des Heimatforschers und Demokraten Dr. med. Carl Friedrich Riecke und zum anderen die Kaiserhuldigungen der Reichsstadt Nordhausen.

Weitere biografische Arbeiten über Dr. Georg Karl Heinrich Sander, Dr. Hans Silberborth und seinem Nachlass und über Richter Martin Kastendieck sowie über die Grafen von Weimar-Orlamünde sind zu lesen. Archäologie-Interessierte werden mit einem Beitrag von Markus Wehmer über die Ausgrabung des Teilstückes zwischen Bielen und Urbach der „Alten Leipziger Straße“ und einem Aufsatz von Markus und Michaela Wehmer über die eiszeitliche Siedlungsgrube an der Eichsfelder Pforte bei Sollstedt belohnt.

 

Tatort Nordhausen: Man muss nicht erst Tatort am Sonntag im Ersten ansehen, wenn man in den Nordhäuser Straßen von 1830 einen Mord des Opfers Andreas Mund geschichtlich rekonstruieren kann. Michael Schütze skizziert u. a. mit Hilfe von Aktenhinweisen aus dem Stadtarchiv Nordhausen, aus Kirchenbüchern und Tagebucheinträgen die Tat und geht dem Täter auf die Spur. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass der vorletzte Teil IV über die Schlaraffen in der Stadt im Band zu finden ist. Ebenso stellen sich neue Autorinnen und Autoren mit ihrem Engagement zum Schreiben vor. Natürlich darf im Jubiläumsjahr des Geschichtsvereins eine textuelle Würdigung dessen nicht fehlen. So wird der erste Teil über die 150-jährige Geschichte des Vereins in den Jahren von 1870 bis 1945, verfasst vom amtierenden Vereinsvorsitzenden Hans-Jürgen Grönke, zu lesen sein.

 

An dieser Stelle soll ein Wort des Dankes an die Autorinnen und Autoren nicht unerwähnt bleiben, denn sie haben einen großen Anteil daran, dass der Jubiläumsband auf seine 352 Seiten gekommen ist und in einer fortgeschrittenen inhaltlichen Qualität erscheint. Dafür war viel Vorarbeit wie beispielsweise die Neugestaltung des Buchcovers, die Entwicklung eines Autorenvertrages und von Richtlinien zur vereinheitlichten Texterstellung notwendig. Zugleich war gegenseitiges Verständnis und Geduld gefordert, da das neue Vorgehen von den Mitherausgebern, der Redaktion und von den Autorinnen und Autoren mitgetragen und umgesetzt werden musste. Der Vorstand würde es sehr begrüßen, wenn weiterhin Forschungsergebnisse an ihn herangetragen und zur Veröffentlichung in der Gelben Reihe gebracht würden.

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03.07.2020

Schon heute für die Geschichte von morgen sammeln


Die Corona-Pandemie hat die Welt weiter im Griff und verändert unser Leben bis in die kleinste Gemeinde in vielfältiger Weise. Diese einschneidende Zeit ist bereits jetzt als historisch zu bezeichnen, auch für unsere Stadt und für uns als Nordhäuser. Der Geschichtsverein ruft jetzt die Bürger dazu auf, ihre Eindrücke von der Pandemie zu fotografieren und dem Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen.
 

Die Pandemie hat Auswirkungen auf den Alltag, das Berufsleben, die Familie, auf das kulturelle Leben in Nordhausen. Es gab und gibt viele Beispiele in unserer Stadt dafür, wie wir mit dieser Ausnahmesituation umgehen: kreative, heitere und auch tragische.
Viele Bürger verfügen über Dokumente oder haben Fotos gemacht, die die Krise vor Ort verdeutlichen: leere Regale im Supermarkt, abgesagte Veranstaltungen, Zutrittsverbote- oder -hinweise an Gebäuden, Fotos vom eigenen Mundschutz, Grüße an geliebte Menschen, die man nicht besuchen darf.


Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein möchte in diesem Aufruf ermuntern, Aufnahmen von eben diesen Dokumenten oder ggf. Teile davon der Geschichtsforschung bereitzustellen. Dazu gehören auch Bilder von Plakaten, Schließungen, solidarische Nachbarschaftsinitiativen usw., die es wert sind, für die Nachwelt aufbewahrt zu werden.
 

Auch wenn ein Ende der Pandemie in Deutschland so schnell nicht absehbar ist, so gilt sie bereits jetzt als ein historisches Ereignis. Daher startet die Initiative jetzt, um diese wertvollen Quellen einer Ausnahmesituation zu sammeln und zu archivieren. Kriterium ist einzig der Bezug zur Stadt oder zum Landkreis Nordhausen. Die Aufnahmen sollten mit kurzen Erläuterungen versehen werden (Urheber, Datum, was wird gezeigt). Mit der Zusendung wird einer Veröffentlichung bzw. Archivierung zugestimmt. Auf diesem Weg will der Geschichtsverein gemeinsam mit dem Stadtarchiv die wichtigsten Dokumente dauerhaft für die Stadtgeschichte sichern.
 

So können Sie mitmachen:
 

Die Dokumente mit Abtretungserklärung können bis zum 30. September 2020 via E-Mail an corona@geschichte-nordhausen.de gesendet werden. Auch eine persönliche Abgabe im Stadtarchiv ist nach Terminabsprache möglich.
 

P.S.: Der Schreibwettbewerb „Geschichte: debattiert!“ läuft noch bis zum 27. Juli 2020, mehr dazu unter www.ngav.de/geschichte-debattiert

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02.04.2020

Vorträge und Führungen verschoben

 

Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein setzt die Termine für die Veranstaltungen im April im Interesse der Eindämmung der Ausbreitung des Coronoavirus SARS-CoV-2 aus.

Wenn es wieder möglich ist, die Veranstaltungen durchzuführen, wird der Verein die Nachholtermine bekanntgeben.

Für die Zeit zuhause möchten wir einige lesenswerte Literatur empfehlen. Neben dem aktuellen 44. Band der Schriftenreihe "Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen" ist  das Werk „Nordhausen und Preußen 1802 - 1852: Eine ehemalige Reichsstadt auf dem steinigen Weg in die Moderne" (Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung) von Peter Kuhlbrodt sehr ansprechend. Zwei weitere Tipps an erkenntnisreicher Literatur sind zum einen Bernd Roecks über 1.000 Seiten starke und gut leserliche Publikation „Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance“ und zum anderen das von Marie Luise Knott und Ursula Ludz herausgegebene Buch „Wir Juden: Schriften 1932 bis 1966“ mit Texten der Autorin Hanna Arendt.

Bis dahin wünschen Ihnen die Vorstandsmitglieder und die Geschichtsfreunde eine gute Zeit und bleiben Sie gesund!


Ihr Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein

"Wer schreibt, der bleibt"

Die Redaktion des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins sucht noch Autorinnen und Autoren und ihre wissenswerten Beiträge für die Bände 2020 und 2021 der Gelben Reihe. Bis zum Sommer dieses Jahres können Beiträge für den Band 2020 noch angemeldet werden. Hinweise zur Textanfertigung und den Auorenvertrag finden Sie bei „Autoren gesucht“. Wir freuen uns auf Ihre Meldung. Viel Freude beim Schreiben!

Bis es soweit ist und der neue Band 2020 erscheint, möchten wir auf den aktuellen Band 2019 aufmerksam machen, der bei den ortansässigen Büchhändlern und beim Verlag Iffland erhältlich ist.

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ÜBER UNS

Wir widmen uns der Geschichte der Stadt Nordhausen. Unsere wichtigsten Aufgaben sehen wir darin, die Geschichts- und Alter-tumsforschung zu fördern, das Interesse der Bevölkerung an der Heimatgeschichte zu wecken und zu beleben und zum Schutz und zur Pflege aller Zeugnisse der Vergangenheit beizutragen.

ADRESSE

Nordhäuser Geschichts- und
Altertumsverein e.V.


Hans-Jürgen Grönke
Andersen-Nexö-Straße 2

99734 Nordhausen

vorsitzender@ngav.de

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